von Robert Klatt •
Derzeit läuft noch die Finanzierung per Crowdfunding. Von 1.000 benötigten Unterstützern wurden bereits fast 700 erreicht.
Das deutsche Startup Wetell möchte eine Alternative zu herkömmlichen Mobilfunkunternehmen bieten. Gegründet wurde es von den drei Freiburgern Andreas Schmucker, Alma Spribille und Nico Tucher, die hauptberuflich am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) arbeiten. Die Finanzierung findet per Crowdfunding über Startnext statt und läuft noch bis zum 31. März 2019. Bisher (Stand 10. März 2019 12:30) konnten bereits 107.671 Euro von 693 Unterstützten eingesammelt werden. Das Ziel der Kampagne sind 1.000 Unterstützer und 200.000 Euro. Je nach Investitionssumme der Unterstützter erhalten sie sobald das Unternehmen am Markt einen Mobilfunkvertrag mit entsprechendem Gegenwert. Unterstützter der Kampagne werden also zugleich auch die ersten Kunden des neuen Mobilfunkunternehmens.
Gegründet haben die Freiburger das Unternehmen, weil sie auf der Suche nach einem ökologisch arbeitenden Mobilfunktarif in Deutschland keinen passenden Anbieter finden konnten. Neben den ökologischen Aspekten soll Wetell vor allem mit gutem Service sowie hoher Transparenz und Schutz der persönlichen Daten überzeugen. Der verbrauchte Strom soll ausschließlich vom Ökostromanbieter Elektrizitätswerke Schönau (EWS) bezogen werden. Wie Wetell auf der Unternehmenswebseite erklärt, soll so gegen den starken Einsatz von Kohlestrom vorgegangen werden. Außerdem probiert Wetell auch bei Partnerunternehmen ein Umdenken zu erreichen, was bei Newsim, das für die Netzanbindung von Wetell Kunden im Mobilfunknetz der Telekom D1 verantwortlich ist, bereits erfolgreich war.
Neben den Umweltaspekten legt Wetell auch auf den Schutz der Kundendaten besonderes hohen Wert. Sie werden deshalb sowohl bei Wetell als auch bei Newsim ausschließlich verschlüsselt gespeichert und können von der Deutschen Telekom nicht eingesehen werden. Zugriff haben so ausschließlich staatliche Behörden, denen Wetell im Falle einer Bestandsdatenauskunftsanfrage Kundendaten übermitteln muss. Metadaten, die durch die Nutzung des Telekom Mobilfunknetzes anfallen, kann zwar auch Wetell nicht vermeiden, eine geringe Speicherdauer soll die Daten jedoch nach der gesetzlichen Speicherfrist automatisch löschen.
Anfangs soll der gesamte Kundenservice durch die Gründer des Unternehmens ablaufen. Eine Auslagerung an externe Dienstleister soll laut Wetell nicht erfolgen, stattdessen soll sobald die Anzahl der Anfragen überhandnimmt eine Stelle dafür unternehmensintern geschaffen werden.
Angeboten werden anfangs drei Tarife. Im Tarif Ultrakurz für 15 Euro erhalten Kunden 300 Freiminuten, 100 SMS und 1 GB Datenvolumen im 3G Netz. Mittelwelle für 30 Euro im Monat bietet LTE, eine Allnet Flat und 3 GB Datenvolumen, im Tarif Superfunk für 40 Euro sind 8 GB Datenvolumen enthalten. Auch die Mindestvertragslaufzeit von vier Monaten ist angenehm kurz