bluebit

EmergencyEye

Vodafone startet Notrufsystem mit Kamera- und Ortungsfunktion

von Robert Klatt •

Das neue System kann ohne App mit praktisch jedem Smartphone genutzt werden. O2 und die Deutsche Telekom arbeiten an ähnlichen Systemen.


0 Kommentare

Das vom in Grevenbroich ansässigen Startup Corevas entwickelte Notrufsystem EmergencyEye soll dabei helfen Leben zu retten, indem es im Ernstfall den genauen Standort an die Rettungskräfte übermittelt und per Smartphone-Kamera ein erstes Bild über die Lage vor Ort ermöglicht. In Kooperation mit Vodafone soll EmergencyEye nun erstmals in der Praxis eingesetzt werden, vorerst allerdings beschränkt auf die Notrufleitstelle Neuss, von der die Einsatzkräfte im Rhein-Gebiet zwischen Köln, Mönchengladbach und Düsseldorf koordiniert werden.

Live-Video und Standort

Derzeit ist die Verwendung von EmergencyEye noch etwas umständlich. Nutzer die aus dem Vodafone-Mobilfunknetz bei der Leitstelle anrufen, erhalten anschließend eine SMS mit einem Link mit dem die Funktionen des Assistenzsystems gestartet werden können. Sobald der Link angeklickt wird kann die Leitstellte die Standortbestimmung des Smartphones durchführen. Außerdem können Helfer vor Ort, bei einer ausreichend schnellen Mobilfunkabdeckung, auch einen Live-Videostream starten, um den Rettungskräften die Situation vor Ort zu verdeutlich bevor diese eintreffen. Es soll so besser koordiniert werden können welche Kräfte vor Ort benötigt werden.

Für die Nutzung von EmergencyEye ist es nicht erforderlich eine spezielle App auf dem Smartphone zu installieren. Laut Vodafone und Corevas kann kann das System mit jedem Smartphone genutzt werden, dass eine Kamera hat und Positionsdaten empfangen kann.

Separater Kanal im Mobilfunknetz

Die Übertragung der Daten erfolgt über einen extra für die Rettungskommunikation von Vodafone eingerichteten Kanal, der alle anfallenden Daten in der maximal verfügbaren Geschwindigkeit kostenfrei überträgt. Des soll sicherstellen, dass bei aufgebrauchtem Datenvolumen die Funktionen von EmergencyEye ohne Einschränkungen genutzt werden können.

Bisherige Positionsbestimmung ungenau

Aktuell erhalten bei Notrufen die Leitstellen zwar schon die Position des genutzten Smartphones, diese ist jedoch ungenau, da die Mobilfunkzellenortung zur Bestimmung genutzt wird. Außerdem verfügen einige Leitstellen noch nicht über die Technik, um selbst diese ungenauen Informationen verarbeiten zu können. Laut Rückfragen von c't planen derzeit auch die Deutsche Telekom und O2 die Umsetzung eines ähnlichen Systems, das derzeit noch mit der Bund-Länder-Expertengruppen Leitstelle und Notruf abgestimmt wird.

0 Kommentare

Kommentar verfassen