von Robert Klatt •
Amazon hat den Clouddienst Sumerian zur Entwicklung von VR-, AR- und 3d-Apps angekündigt. Der Dienst richtet sich vor allen an Einsteiger ohne Entwicklungserfahrung.
Amazon hat für seinen Clouddienst AWS, auf der eigenen Konferenz AWS re:Invent, den Dienst Sumerian angekündigt. Der Dienst richtet sich vor allen an Einsteiger und Entwickler die bisher im Virtual-Reality, Augmented-Reality und 3D-Apps Bereich noch nicht aktiv waren. Die erstellten Apps sollen auf mobilen Geräten und im Browser laufen. Unterstützt werden auch Headsets wie das Daydream und das Oculus Rift sowie Digital Signage.
Interessierte Entwickler können Sumerian über die AWS Management Console verwenden. Es ist nicht nötig ein weiteres Abonnement abzuschließen. Amazon rechnet den Speicherplatz und die Rechenzeit die bei der Entwicklung benötigt werden über die normale AWS Rechnung ab.
Um den Einstieg möglichst einfach zu gestalten, können Entwickler mit Sumerian 3D-Objekte per Drag and Drop in unterschiedlichen Umgebungen platzieren. Es stehen zum Beispiel verschiedene Landschaften und Räume fertig zur Verfügung, um neue VR-, AR- und 3D-Umbegungen zu gestalten. Neben den vorinstallierten Bibliotheken können Entwickler in Sumerian auch weitere Angebote von Drittanbietern verwenden. Sketchfab und Turbosquid haben bereits angekündigt, eigene Objekte bereitzustellen.
Amazon gibt an, dass Sumerian auch Werkzeuge enthält, die es ermöglichen animierte 3D-Figuren zu erstellen. Dank der Integration der Amazon Dienste Lex und Polly ist es möglich, eine automatische Spracherkennung in den erstellten Inhalten und Apps einzusetzen. Es besteht sowohl die Option natürliche Sprache zu verarbeiten, als auch die Option Text-zu-Sprache auszugeben.
Sumerian-Apps lassen sich mit allen Browsern aufrufen, die WebGL und WebVR unterstützen. Außerdem sind alle erstellten Inhalte mit gängiger Hardware vollständig kompatibel. Amazon gibt an, dass das Daydream, die HTC Vice und das Oculus Rift sowie iPhones und iPads zum Marktstart verwendet werden können. Ob spätere weitere Geräte folgen, ist aktuell noch unklar.
Macro Argenti, Vice President of Technology bei AWS erklärte dazu: „Kunden aus allen Bereichen sehen das große Potential von VR- und AR-Technologien für unterschiedlichste Anwendungszwecke – von der Schulung von Mitarbeitern bis zur Schaffung neuer Kundenerlebnisse.“ Aktuell seien viele Kunden noch durch die hohen Kosten und den großen Aufwand abgeschreckt, die für einen ersten Einstieg in die Virtual-Reality anfallen. Er fügte hinzu: „Mit Amazon Sumerian ist nun jeder Entwickler in der Lage, in wenigen Stunden realistische und interaktive VR- oder AR-Anwendungen zu erstellen.“
Neben dem Sumerian Dienst hat Amazon auf der Konferenz noch fünf weitere AWS Elemental Media Services vorgestellt. Die Dienste MediaConvert, MediaLive, MediaPackage, MediaStore und MediaTailor stellen Lösungen für die Formatierung und die Komprimierung von Videos bereit. Außerdem wird die Kodierung von Live-Videos, die Vorbereitung von Video-Streams und die Bereitbestellung von Medien, mit der Möglichkeit zielgerichtete Werbung einzublenden, angeboten.
Amazon möchte sich mit den neuen Diensten als End-to-End-Workflow Anbieter für Live- und On-Demand-Videos positionieren. Amazon erklärte, dass sie „Bildqualität und Zuverlässigkeit bieten, die für Premium-Videoerlebnisse über eine Vielzahl von Geräten hinweg benötigt werden.“