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Venezuela will Staatskasse mit Kryptowährung Petro sanieren
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Zwei Verkaufsphasen

Venezuela will Staatskasse mit Kryptowährung Petro sanieren

von Robert Klatt •

Venezuela ist der erste Staat der einen eigenen Coin einführen will. Besichert wird der Petro mit 5 Milliarden Barrel Rohöl. Der Vorverkauf hat begonnen.


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Venezuela ist trotz gigantischer Ölvorkommen seit einigen Jahren in einer massiven Wirtschaftskrise. Einige Ratingagenturen gehen bereits von einer kommenden Staatspleite aus. Die Gründe sind unteranderem der seit langem niedrige Preis für Rohöl auf dem Weltmarkt und die Misswirtschaft der sozialistischen Regierung. Inzwischen kommt es aufgrund der hohen Inflation zu immer mehr hungernden Menschen und aufgrund fehlender Devisen sind lebenswichtige Importe wie Medikamente und Lebensmittel nicht mehr möglich.

Besonders junge Menschen setzen bereits jetzt in Venezuela häufig als Alternativwährung ein. Obwohl die Kryptowährung starken Wertschwankungen unterworfen ist, gilt sie trotzdem als zuverlässiger als das FIAT-Geld des Landes.

Erste Verkaufsphase gestartet

Um wieder wirtschaftliche Fuß fassen zu können, möchte Venezuela nun als erster Staat eine eigene mit Öl gedeckte Kryptowährung einführen. Die erste von zwei Verkaufsphasen des „Petro“ begann am heutigen Dienstag. Es wurden bei diesem nicht öffentlichen Vorverkauf 38,4 Millionen Tokens verkauft. Die Technologie basiert auf dem ERC20-Standard. Die Tokens wurden innerhalb eines Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain generiert. Inhaber dieser Token sollen diese im weiteren Verlauf gegen gegen die Krytowährung Petro tauschen können.

Wie der Fernsehsenders Telesur berichtete, äußerte sich Staatspräsident Nicolas Maduro dazu wie folgt: "Der Petro ist geboren und wir werden einen großen Erfolg für den Wohlstand Venezuelas erleben.“ Die Regierung erhofft sich durch den Petro wieder Zugang zu den internationalen Finanzmärkten zu erlangen. Aktuell hindert sie daran nicht nur der Devisenmangel, sondern auch die Sanktionen der USA.

100 Millionen Petro

Die zweite öffentliche Verkaufsphase und der eigentliche Start von Petro erfolgt nach dem 20. März. Es sollen 44 Millionen Petro verkauft werden und außerdem sollen die Inhaber der Tokens der ersten Verkaufsphase nun die echten Petros erhalten. Der Staat behält laut dem seit Ende Januar aufgetauchtem Whitepaper 17,6 Millionen Petro. Die Geldmenge beträgt damit insgesamt 100 Millionen Petro. Genau wie beim Bitcoin soll ein Petro bis auf acht Nachkommastellen geteilt werden können. Die kleinste Einheit also 0,00000001 Petro bekommt den Eigennamen Mene.

Besicherung mit ÖL

Venezuela hat bisher keinerlei technische Details rund um die Blockchain oder das Petro-Netzwerk veröffentlicht. Auch eine Wallet-Anwendungen scheint es bisher nicht zu geben. Der Preis des Petro ist an den Ölpreis von aktuell 62 Dollar je Barrel gebunden. Die Regierung verspricht den gesamten Wert aller verkauften Petros in Öl zu hinterlegen. Ein Barrel entspricht 159 Liter.

Venezuela ist das Land mit den größten Erdölvorkommen weltweit. Das für den Petro hinterlegte Öl soll sich in einem Ölfeld im Orinoco-Gürtel befinden. Laut Berichten gibt es dort eine zu erwartende Fördermenge von rund fünf Milliarden Barrel. Insgesamt soll es in Venezuela noch rund 267 Milliarden Barrel Öl geben. Die Regierung möchte die Kryptowährung aber auch durch Gold- und Diamantenvorkommen besichern. Wie genau Investoren bei einer eventuellen Besicherung ihre Rohstoffe bekommen wird nirgends erläutert. Die Regierung erklärte, dass Steuer- und Gebührenzahlungen ebenfalls in Petro getätigt werden können.

Ausgabe nur gegen US-Dollar oder andere Kryptowährungen

Wer in der geschlossenen ersten Phase die Tokens erworben hat ist nicht bekannt. Carlos Vargas der das Projekt leitet sprach gegenüber dem Fernsehsender Telesur von Investoren aus Europa, den USA, Katar, der Türkei und anderen Staaten aus dem mittleren Osten. Petro kann nicht mit der Landeswährung Bolivar erworben werden. Die Regierung akzeptiert nur harte Währungen wie den US-Dollar und den Euro aber auch andere etablierte Kryptowährungen. Käufer mit Bolivar können nur später über den Sekundärmarkt erfolgen. Details zum Petro finden interessierte Investoren auf der offiziellen Webseite.

Beispiel für andere Staaten?

Bislang ist es noch völlig unklar, ob Venezuela ihren maroden Staatsfinanzen durch den Petro zumindest ein wenig sanieren kann. Sollte sich das Experiment als Erfolg herausstellen, könnten jedoch weitere Staaten folgen. Andere Länder mit Finanzproblemen können die Besicherung mit Öl jedoch nur selten bieten. Aktuell gibt es ähnliche Pläne bereits in Russland (Kryptorubel), Schweden und Estland. Die chinesische Zentralbank soll trotz ihrer großen Kritik an dezentralen Kryptowährungen wie dem Bitcoin ebenfalls an einem eigenen Coin arbeiten.

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