von Robert Klatt •
Die neue Ladetechnik soll die Flugzeit von Militärdrohnen von aktuell nur 30 Minuten deutlich erhöhen. Ein Prototyp soll bereits 2019 erscheinen.
Die meisten derzeit vom US-Militär eingesetzten Drohnen haben eine maximale Akkulaufzeit von nur 30 Minuten. Um auch längere Einsätze unterbrechungsfrei fliegen zu können, wird nun nach Möglichkeiten geforscht, die Drohnenakkus während des Fluges per Laser und Photovoltaikzellen zuladen. Theoretisch wären so unbegrenzt lange Flugzeiten möglich.
Wie das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist berichtet, sollen die Drohnen mit Solarzellen ausgestattet werden, die dann vom Boden per Laser angestrahlt werden. Die auftreffende Licht wird dann in elektrische Energie umgewandelt, die von der Drohne zum Fliegen benötigt wird.
Die hohe Energie der verwendeten Laser ist dabei Fluch und Segen zugleich. Die "Energieübertragung" ist zwar aufgrund des gebündelten Lichts sehr effizient allerdings kann die Drohne durch den Laser auch beschädigt werden. Sollte es aufgrund von starkem Wind dazu kommen, dass der Laser anstatt der Solarzellen die Drohne trifft, kann diese beschädigt werden, was im Extremfall zum Absturz führen kann. Neben der eigentlichen Energieübertragung muss also auch sichergestellt werden, dass der Laser nur die Solarzellen trifft.
Vor einigen Monaten haben Wissenschaftler der Universität von Washington in Seattle bereits eine "Drohne" konstruiert, die ihre Energie per Laser erhalten hat.
Als Vorlage des kleinen Roboters diente den Wissenschaftlern ein Insekt.
Ein erster Prototyp der neuen Ladetechnologie soll laut dem Communications-Electronics Research, Development and Engineering Center der US-Armee bereits Anfang 2019 fertiggestellt sein. Die Energieübertragung soll vorerst aber nur am Boden erfolgen. Erste flugfähige Drohnen mit dem neuen System sollen laut den Planungen erst im Jahr 2020 fertiggestellt sein.