von Robert Klatt •
Testgeräte des 2.000 Euro teuren faltbaren Smartphones sind bereits wenigen Tagen defekt. Samsung wir das Releasedatum am 26.04.2019 trotz der Schäden nicht verschieben.
Samsung hat in den USA, um den Hype um ihr faltbares Smartphone Galaxy Fold weiter anzukurbeln erste Testgeräte an YouTuber, Influencer und Technikmagazine verschickt. Etwa zwei Tage nachdem die Geräte versendet wurden, häuften sich Beschwerden über defekte Displays. Laut Samsung ist dafür eine Folie auf dem Display verantwortlich, die nicht entfernt werden darf, von vielen Personen aber irrtümlich entfernt wurde. Der Vorfall betrifft unteranderem Samsung Galaxy Fold Smartphones, die an Bloomberg, CNBC und The Verge sowie dein einflussreichen YouTuber Marques Brownlee (MKBHD) verschickt wurden.
The screen on my Galaxy Fold review unit is completely broken and unusable just two days in. Hard to know if this is widespread or not. pic.twitter.com/G0OHj3DQHw
— Mark Gurman (@markgurman) April 17, 2019
In Deutschland wurde von Magazinen und Zeitungen wie Bild, Spiegel und Chip, die ebenfalls bereit Testgeräte des ersten faltbaren Smartphones des südkoreanischen Unternehmens erhalten haben, noch nicht über defekte Displays berichtet.
Laut Samsung soll das Display und das Scharnier des Faltmechanismus bis zu 200.000 Faltvorgänge aushalten. Laut den Testern soll die Schuld für die defekten Geräte bei Samsung liegen, da keinerlei Hinweise auf dem Display oder in der Anleitung vorhanden sind, die darauf hinweisen, dass die Folie nicht vom faltbaren Display entfernt werden darf. Optisch ähnelt die Folie dabei stark der üblichen Transportschutzfolie, die bedenkenlos entfernt werden kann.
Mark Gurman, der das Testgerät von Bloomberg genutzt hat, berichtet, dass sich ein kleiner Teil der Folie selbst gelöst hat. Als er daraufhin die gesamte Folie entfernte, gab es kurze Zeit danach eine Bruchstelle im 2.000 Euro teuren Smartphone.
Auch der Marques Brownlee berichtet davon, dass sich in der Mitte des Displays die Folie teilweise selbst nach wenigen Faltvorgängen gelöst hat und es kurz danach zu Fehldarstellungen und dann einem Komplettausfall des Displays kam.
PSA: There's a layer that appears to be a screen protector on the Galaxy Fold's display. It's NOT a screen protector. Do NOT remove it.
— Marques Brownlee (@MKBHD) April 17, 2019
I got this far peeling it off before the display spazzed and blacked out. Started over with a replacement. pic.twitter.com/ZhEG2Bqulr
Laut einem Bericht von The Verge zeigt auch ihr Testgerät nach wenigen Tagen bereits fehlerhafte Darstellungen, ein kompletter Ausfall liegt hier aber noch nicht vor. Dieter Bohn von The Verge vermutet, dass in seinem Fall nicht das Display, sondern das Scharnier defekt ist. Laut ihm fühlt sich das Gerät so an, als ob das Scharnier von hinten gegen das Display drückt und so die Fehldarstellungen auslöst.
My colleague opened the Galaxy Fold and it started doing this. So, long answer to your question @WilfredFrost, the hinge doesn’t seem very rugged after all. After two days: pic.twitter.com/Z1F8iwjURa
— Todd Haselton (@robotodd) April 17, 2019
Samsung hat auf das PR-Desaster mit einer zweiseitigen Stellungnahme reagiert, in der das Unternehmen von wenigen defekten Smartphones spricht. Unabhängig von den zahlreichen Berichten soll das Gerät trotzdem am 26. April auf den Markt kommen, in Deutschland soll der Verkauf Anfang Mai starten.