von Robert Klatt •
Der neue Google Transparenzbericht zeigt welche Android-Versionen am meisten von Malware bedroht sind und welche Ursachen es sonst noch gibt.
Laut einer internen Untersuchung von Google sind neuere Versionen ihres mobilen Betriebssystems Android weniger von Malware bedroht. Die Wahrscheinlichkeit das ein Smartphone von möglicherweise schädlichen Apps (potentially harmful Application, PHA) infiziert wurde hängt laut Google direkt damit zusammen welche Version von Android installiert ist.
Bei Smartphones mit Android 5.x Versionen (Lollipop) liegt der Anteil von Geräten mit möglicherweise schädlichen Apps bei 0,66 Prozent. Bei der ebenfalls schon deutlich veralteten Version Android 6.x (Marshmallow) sind es bereits "nur" noch 0,51 Prozent. Der Anteil der infizierten Smartphones und Tablets mit Android 7.x (Nougat) liegt bei 0,25 Prozent. Noch geringer ist der Anteil bei Android 8.x (Oreo) mit 0,14 Prozent und Android 9.x (Pie) mit 0,06 Prozent.
Erklärt werden kann äußerst geringe Rate befallener Android 9 Smartphones mit der ebenfalls sehr geringen Verbreitung der Version des Betriebssystems, die zum Zeitpunkt der Untersuchung bei nur 0,1 Prozent lag. Dagegen spricht jedoch, dass auch bei Android 8 die Infektionsrate deutlich unter dem Durchschnitt lag, obwohl die Version des Betriebssystems bei rund einem Viertel aller Androiden zum Einsatz kommen.
Verantwortlich für den hohen Verbreitungsgrad der Malware bei älteren Android-Versionen ist vor allen die Update-Politik der Gerätehersteller, die oft aus Kostengründen Sicherheitsupdates für ältere Generationen ihrer Tablets und Smartphones nicht mehr veröffentlichen.
Neben der verwendeten Android-Version ist laut Google auch die Region des Nutzers ein großer Einflussfaktor. Von den zehn Ländern mit den meisten Android-Geräten waren Indien und Indonesien überdurchschnittlich stark von infizierten Android-Geräten betroffen. Rund 0,65 Prozent aller dort genutzten Android-Smartphones waren während der Untersuchung von Malware infiziert. In Deutschland und Südkorea waren es nur 0,1 Prozent und den USA, die sich auf dem dritten Platz befinden, 0,53 Prozent. Dieses Ergebnis lässt darauf schließen, dass die unterschiedliche Nutzung und die unterschiedlichen Apps je nach Region einen großen Einfluss auf das Infektionsrisiko besitzen.
Google nutzt die Untersuchung auch, um zu zeigen, dass der hauseigene Play Store eine vergleichsweise sichere Bezugsquelle für Apps darstellt. Der Sicherheitscheck Play Protect entdeckte weltweit auf 0,61 Prozent aller Android-Geräte eine schädliche App. Der Anteil schädlicher Apps die aus dem Play Store bezogen wurden lag dabei mit 0,09 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt. Die Statistik belegt damit klar, dass der Play Store zwar keinen hundertprozentigen Malwareschutz bieten kann, aber trotzdem die mit Abstand sicherste Quelle ist neue Apps herunterzuladen.