von Robert Klatt •
Microsoft setzt in Zukunft verstärkt auf Win-10-Apps. OneNote wurde aus diesem Grund ausgegliedert und ist bald nur noch über den Windows Store erhältlich.
Laut einer offiziellen Ankündigung aus Redmond wird die kommende Office-2019-Suite das Notiztool OneNote nicht mehr enthalten. Statt der aktuell verfügbaren Win32-Version sollen Nutzer des Tools in Zukunft auf die im Microsoft Store von Windows 10 verfügbare OneNote-App zurückgreifen. OneNote 2016 das ein Teil der aktuellen Office-Suite ist soll laut Microsoft aber trotzdem noch Patches und Sicherheitsupdates bis mindestens Oktober 2020 erhalten. Neue Funktionen wird jedoch nur noch die eigenständige OneNote-App aus dem Microsoft Store erhalten.
Laut Microsoft soll die OneNote Variante aus dem Windows Store als UWP-App (Universal Windows Platform) im Vergleich zur Win32-Version eine deutlich bessere Performance und weniger Abstürze bieten. Aus diesem Grund hat sich der Softwarekonzern dafür entschieden das Notiztool aus der Office-Suite zu entfernen, um so in Zukunft nicht zwei Versionen pflegen zu müssen. Nutzer profitieren außerdem von automatischen Updates über den Windows Store, die für einen minimalen administrativen Aufwand sorgen sollen. Der Funktionsumfang der App soll inzwischen mit der Version der Office-Suite mithalten können. Seit dem Erscheinen vor eineinhalb Jahren wurden über 100 Funktionen in die UWP-App integriert. Weitere Funktionen sollen anhand des Nutzerfeedbacks folgen.
Zu den bald kommenden Funktionen der OneNote-App gehört die Tag-Funktion, die aktuell bereits in der Win32-Version verfügbar ist. Sie ermöglicht es innerhalb von Notizen spezielle Inhalte zu markieren damit diese später durch die Suche gefunden werden können. Tags werden bei Nutzung der Store-App geräteübergreifend synchronisiert und bei geteilten Notizbüchern allen Nutzern zur Verfügung gestellt.
Außerdem wird der Cloudspeicher OneDrive stärker in die OneNote-App integriert, indem angehängte Dokumente die neue Vorschaufunktion angezeigt werden. Es kann so in Echtzeit mit Dokumenten die in der Cloud gespeichert sind gearbeitet werden ohne, dass diese das Notizbuch unnötig aufblähen.
Insbesondere für den sehr wichtigen Bildungsbereich soll die sogenannte Kursnotizbuch-Erweiterung hilfreich sein. Sie ermöglicht es Materialen eines Kurses sowie Lehrpläne und Webinhalte miteinander zu verknüpfen und organisieren. Das Kursnotizbuch soll von Schülern und Studenten genutzt werden können, um Hausaufgaben und Seminararbeiten elektronisch zu schreiben und zu verwalten.
Die kommende Office-Suite wird exklusiv für Windows 10 erscheinen. Nutzer älterer Windows Versionen müssen weiterhin auf Office 2016 zurückgreifen. Aufgrund des nahezu gleichen Funktionsumfangs dürfte der Umstieg von der Win32- auf die App-Version von OneNote für die meisten Nutzer kein Hindernis darstellen. Problematischer ist hingegen der deutlich kürzere Supportzeitraum der neuen Office-Suite, der nur noch zwei Jahre beträgt. Die Vorgängerversion erhielt noch fünf Jahre Standard-Support, der um weitere fünf Jahre Extended-Support ergänzt werden konnte. Die maximale Nutzungsdauer wird in der neuen Office-Suite so auf sieben Jahre verkürzt.