von Robert Klatt •
Die Regierung von Litauen hat den Einsatz von Kaspersky-Software in Behörden und einigen privaten Unternehmen verboten. Sie soll die nationale Sicherheit gefährden.
Nachdem vor kurzem die US-Regierung den Einsatz von Kaspersky-Software untersagt hat, zieht nun auch die Regierung den baltischen Staats Litauen nach. Der russischen Hersteller von Antivirensoftware geht in den USA bereits juristisch gegen das Verbot vor. Er weist sämtliche Vorwürfe die behaupten, dass der Einsatz der Software die nationale Sicherheit gefährdet zurück.
In Litauen hat die Regierung der Einsatz von Kaspersky-Software in sämtlichen Behörden verboten. Private Unternehmen aus der Finanz-, Energie und Transportbranche sind von dem Verbot der Sicherheitslösungen des russischen Unternehmens ebenfalls betroffen. Auch die Regierung in Litauen sieht wie die US-Regierung die nationale Sicherheit durch den Einsatz von Kaspersky-Software als gefährdet an. Kaspersky hat angekündigt auch in Litauen juristisch gegen das Verbot vorzugehen.
Neben den USA und Litauen wird Kaspersky-Software auch in Großbritannien kritisch gesehen. Die britische IT-Sicherheitsbehörde NCSC warnt jedoch aktuell nur davor, die Software einzusetzen. Bisher gab es noch kein Verbot, wie im Herbst in den USA und nun im Winter in Litauen.
Begründet wurde das Verbot in den USA damit, dass Kaspersky angeblich mit der russischen Regierung zusammenarbeitet. Der russische Geheimdienst soll über die Software sensible Informationen von Regierungssystemen oder aus der freien Wirtschaft erhalten. Führenden Mitarbeitern des Unternehmens wird vorgeworfen persönliche enge Kontakte zu Angehörigen des russischen Geheimdienstes zu unterhalten. Das Komplettverbot für Behörden gilt in den USA seit September. US-Behörden besitzen laut eigenen Aussagen Belege dafür, dass die Software verschlüsselt illegal gewonnene Informationen an Server in Russland verschickt.
Kaspersky weist sämtliche Vorwürfe seit Beginn der Affäre zurück. Der Unternehmen versucht auf juristischem Weg das Verbot zu beenden und so seine Geschäftsgrundlange in den USA zu retten. Kaspersky gehört zu den weltweit größten Anbietern von Sicherheitssoftware- Auch in Deutschland vertrauen eine große Anzahl von Privatpersonen und Unternehmen auf die Sicherheitslösungen aus Russland. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheite ist damit zu rechnen, dass auch in Deutschland Daten gestohlen wurden.
Ein Fall in dem tatsächlich NSA-Daten gestohlen wurden, stellte sich später als falsch heraus. Eine Analyse der Software ergab, dass die Daten nicht von Kaspersky selbst gestohlen wurden. Wikileaks hat Informationen veröffentlicht, dass das CIA eine eigene Spionagesoftware als Kaspersky-Produkt getarnt hat. Mit dieser Software wurden dann auch beim NSA Daten entwendet.