von Dennis Lenz •
Apple setzt mit seinem neuen Apple TV 4K System auf scharfe Bilder und brillante Auflösung. Bei YouTube scheitert Apple jedoch an dem Videocodec.
Mittlerweile ist Full-HD mit seinen 1920x1080 Pixeln Standard bei vielen Wiedergabegeräten, weshalb Apple mit dem Apple TV 4K nun auf die höhere Auflösung mit 3840x2160 Pixeln setzen möchte. Was bei Video-On-Demand-Diensten wie Amazon Prime Video und Netflix Potenzial hat, misslingt bei der Google-App YouTube an den unterschiedlichen Videocodecs.
Während Google bei der Wiedergabe von 4K-Videos auf den eigens entwickelten VP9-Codec setzt, nutzt Apple das schon länger verfügbare AVC (auch bekannt unter H.264) oder das neuere HEVC, respektive H.265. Die Codecs unterscheiden sich bei der Videoproduktion in der Art der Komprimierung, was direkte Auswirkungen auf die Qualität und Dateigrößen der Filmdatei hat.
Jedoch unterstützt Apple den VP9-Codec von Google in keiner Version seines Browsers Safari, weshalb es für iPhone und iPad Besitzer in Vergangenheit nicht möglich war, 4K Videos auf YouTube anzuschauen. Das selbe Schicksal wird nun auch alle Benutzer des neuen Apple TV 4K treffen. Es besteht allerdings immer noch die Möglichkeit, dass unabhängige App-Entwickler eine Anwendung entwickeln, mit der es möglich sein wird, Videos auch in 4K auf YouTube anzusehen. Die Hürden - die Ablehnung einer solchen App von Apple selbst oder das Verbieten der Entwicklung von Google - gilt es jedoch dabei zu überwinden.
YouTube ist nicht der einzige Dienst, der bereits viele Videos in einer solchen hohen Auflösung anbietet. Die Video-On-Demand-Anbieter Netflix und Amazon Prime Video haben bereits angekündigt, ihre Apps für das neue tvOS anzupassen. Mit dem richtigen Codec ausgestattet, wird es zumindest dort und in Apples eigenem iTunes-Store möglich sein, Videos, Filme und Serien in 4K anzuschauen. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Der Atmos-Surround-Codec von Dolby wartet ebenfalls noch auf eine Portierung für den Apple TV 4K.
Apple machte jedoch bereits Angaben, den Surround-Sound mit einem Software-Update nachzuliefern. Dafür gibt es jedoch bisher noch keinen Release-Zeitraum.