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Internetzensur im Iran – Telegram bald gesperrt?
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Nationale Sicherheit

Internetzensur im Iran – Telegram bald gesperrt?

von Robert Klatt •

Telegram könnte schon bald im Iran gesperrt und durch die lokale App Sorusch ersetzt werden. Die App soll die staatliche Sicherheit gefährden.


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Wie Alaeddin Borudscherdi der Leiter des Sicherheitsausschusses im Parlament kürzlich mitteilte, plant die Islamische Republik schon bald den Messaging-Dienste Telegram vollständig zu sperren.  Borudscherdi sagte, dass "es auf höchster politischer Ebene entschieden wurde, dass Telegram demnächst abgeschafft und durch einen lokalen Dienst ersetzt wird." Dies sei "aus Sicht der nationalen Sicherheit" für dem Iran extrem wichtig, da der verschlüsselte Messaging-Dienst bei politischen Aktivisten und den jüngsten innenpolitischen Problemen des Landes "eine destruktive Rolle" eingenommen habe, wie der Abgeordnete gegenüber der Nachrichtenagentur Mehr erklärt habe.

Während der Anti-Regime-Proteste zum Jahreswechsel 2017/18 war Telegram das zentrale Kommunikations- und Organisationsmittel der an der Demonstration teilnehmenden Bürger. Außerdem diente Telegram als Kanal in Ausland und wurde zur Verbreitung von Videos und Fotos der Proteste genutzt. Nachdem die Proteste niedergeschlagen wurden verlangten sowohl der Klerus als auch ein Großteil der konservativen Politiker, dass ein staatlich-kontrollierten Internet eingeführt wird indem Telegram vollständig gesperrt ist.

Präsident bisher gegen Sperrung

In der Vergangenheit konnten die Telegram-Gegner aufgrund der positiv eingestellten Regierung von Präsident Hassan Ruhani jedoch nie sperren. Ruhani sagte, dass eine Sperrung die Bürgerrechte einschränken würde und daher nicht stattfinden wird. Er erklärte, dass ein Buch auch nicht verboten werden kann, nur weil einem Teil der Regierung oder dem Klerus die Inhalte nicht gefallen. Ob der Präsident sich langfristig gegen die sehr starken konservativen Kräfte durchsetzen kann ist jedoch noch offen.

Borudscherdi erklärte, dass bereits Mitte April Telegram durch die im Iran beheimatete App Sorusch ersetzt werden soll. Aktuell hat Sorusch schätzungsweise nur drei Millionen Nutzer im Iran. Die App wird von einem Großteil der Bürger kritisch gesehen, da sie befürchten, dass ihre Daten und ihre Nachrichten durch eine staatliche Behörde gespeichert und ausgewertet werden könnten.

Aktuell ist Telegram der Messanger mit den meisten Nutzern im Iran. Der Messaging-Dienst wird von rund 40 Millionen Iranern zur Kommunikation aber auch im Geschäftsverkehr genutzt. Das Vertrauen in den Dienst geht soweit, dass sogar Ärzte geheime Laborergebnisse mit ihren Patienten darüber austauschen.

Angeblich sollen staatliche iranische Hacker in Zusammenarbeit mit einem Telekommunikationsunternehmen Zugriff auf Telegram-Konten erlangt haben. Dazu sollen sie Bestätigungs-SMS die zur Einrichtung von Telegram nötig sind abgefangen haben, um so anschließend auf das Konto zuzugreifen.

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