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Hamburger Firma bietet Krankschreibung per WhatsApp
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Smartphone-App statt Arzt

Hamburger Firma bietet Krankschreibung per WhatsApp

von Robert Klatt •

Die Krankschreibung wird derzeit nur für Erkältungen komplett digital ausgestellt. Die Kosten liegen inklusive Postversand bei neun Euro.


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Die in Hamburg ansässige Firma AU-Schein bietet seit einigen Tagen in Deutschland eine Krankschreibung per WhatsApp an, ohne dass dafür das Haus verlassen werden muss, um einen Arzt aufzusuchen. Die Kosten der Krankschreibung die über WhatsApp erfolgt liegen bei neun Euro. Kunden des Unternehmens müssen dazu online ein Formular ausfüllen, dass die üblicherweise auftreten Symptome einer Erkältung abfragt. Anschließend erfolgt über WhatsApp die Kommunikation mit einer Ärzten, die die Krankschreibung ausstellt. Da laut Firmengründer Can Ansay die gesamte Kommunikation Ende-zu-Ende verschlüsselt per WhatsApp abläuft ist die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) seiner Ansicht nach nicht verletzt. Die fertige Krankschreibung wird anschließend digital über den Messenger und zusätzlich per Post verschickt.

Fernbehandlungsverbots gelockert

Das neue Angebot haben laut Angaben des Unternehmens bisher nur ein Dutzend Erkrankte genutzt. Möglich ist es durch eine gesetzliche Änderung des Fernbehandlungsverbots, das im vergangenen Jahr deutlich gelockert wurde. Krankenkassen und Arbeitgeber müssen nun auch Krankschreibungen anerkennen, selbst wenn diese wie im Fall von AU-Schein von einer Privatärztin ohne Kassenzulassung ausgestellt wurden. Derzeit ist das Angebot ausschließlich auf Erkältungen beschränkt, die sich laut dem Unternehmen optimal für die Telemedizin eignen, da ein Arzt sie auch ohne persönlichen Kontakt erkenne kann.

"Es geht ja damit niemand zum Arzt, wenn er nicht Komplikationen hat oder eben eine Krankschreibung braucht."

Laut Ansay haben alle Kunden des Unternehmens eine Krankschreibung erhalten, zwei der zwölf Personen allerdings erst nach Kontakt mit der Ärztin per WhatsApp, da noch weitere Fragen ihrerseits bestanden.

Kritik der Ärztevertreter

Zahlreiche Ärztevertreter haben sich hingegen negativ gegenüber dem neuen Angebot geäußert. Sowohl die in Hamburg als auch die in Schleswig-Holstein ansässige Ärztekammer erklärte, dass bereits "datenschutzrechtliche Gründe" ausreichend seien, um das Angebot nicht in Anspruch zu nehmen. Außerdem ist aus Sicht der Ärztekammern die rechtliche Situation noch nicht vollständig geklärt. Es könnte so auch dazu kommen, dass Arbeitgeber die Krankschreibung nicht anerkennen würden. Die Entscheidung muss im Streitfall dann von einem Arbeitsgericht getroffen werden.

Um "Blaumachen" zu verhindern werden Erkrankten laut Ansay maximal zwei Krankschreibungen pro Jahr über sein Unternehmen ausgestellt. Außerdem erklärte er, dass falsche Angaben zum Erlangen der Bescheinigung Betrug seien.

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