von Robert Klatt •
In Kombination mit den Google-Pay-Daten können Nutzer auch offline getrackt werden. Dies könnte Google beim Einstieg in die Offline-Werbung helfen.
Google ist es kürzlich negativ aufgefallen, da das Unternehmen auch wenn Nutzer den Standortverlauf auf ihrem Smartphone deaktiviert haben weiterhin Positionsdaten erfasst hat. Nun scheint es laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg den nächsten Datenskandal zu geben. Zusätzlich zu Daten von Google Pay, die dem Konzern bereits Informationen über Offline-Einkäufe der Nutzer liefert, soll Google noch Daten von Mastercard gekauft haben.
Die Verhandlungen über die Weitergabe der Transaktionsdaten von Mastercard an Google sollen rund vier Jahre gedauert haben. Google hat nun nachdem die Verhandlungen abgeschlossen wurden für einen unbekannten Betrag die Transaktionsdaten aller US-Kunden von Mastercard erhalten. Die verkauften Daten reichen aus, um eine Person eindeutig zu identifizieren und auszuwerten was wie wann wo gekauft hat. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur hat Google den Kauf der Daten zwar bestätigt aber wie üblich stark heruntergespielt.
Before we launched this beta product last year, we built a new, double-blind encryption technology that prevents both Google and our partners from viewing our respective users’ personally identifiable information. We do not have access to any personal information from our partners’ credit and debit cards, nor do we share any personal information with our partners. Google users can opt-out with their Web and App Activity controls, at any time.
Kunden die nicht wünschen, dass Google ihre Mastercard-Daten erhält können die Weitergabe über den Punkt "Web- und Aktivitäten" zwar deaktivieren, dadurch funktionieren aber viele Funktionen nicht mehr die keinerlei Zusammenhang mit dem Vorfall haben. Auch die zuletzt kritisierte Standortaufzeichung wurde von Google in diesem Menüpunkt versteckt.
Da Google zeitnah auch in den Offline-Werbemarkt einsteigen möchte, könnten die Mastercard-Daten Tracking-Möglichkeiten anbieten, die dann wiederum von Googles Werbekunden genutzt werden. In der Vergangenheit wurde bereits durch die Standortdaten analysiert, ob Nutzer nachdem sie online eine Werbung angeklickt haben später offline das jeweilige Geschäft besucht haben.
Die für Offline-Tracking ebenfalls nutzbaren Google-Pay Daten sollen laut einer Google-Sprecherin zwar nicht für Werbezwecke genutzt werden. Diese Zusage existiert aber nur mündlich und wurde nicht in die Datenschutzrichtlinie aufgenommen. Ist könnte daher passieren, dass Google als Teil ihrer Offline-Strategie in Zukunft auch verstärkt die Google-Pay-Daten vermarktet, um so mit dem ansonsten kostenfreien Dienst Umsätze zu erzielen.