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Datenverlust droht – Gefälschte USB-Sticks mit „2 Terabyte“ bei Amazon
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Betrugsmasche seit Jahren bekannt

Datenverlust droht – Gefälschte USB-Sticks mit „2 Terabyte“ bei Amazon

von Robert Klatt •

Aktuell kann man im Amazon Marketplace USB-Sticks mit angeblich 2 Terabyte Speicher für unter 40 Euro kaufen. Käufern droht bei der Verwendung Datenverlust.


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Die Betrugsmasche der Amazon Marketplace Händler ist nicht neu aber anscheinend fallen immer noch gutgläubige Käufer auf diese Masche rein. Die im Amazon Marketplace angebotenen USB-Sticks sollen zu einem Preis von unter 50 Euro angeblich 2 Terabyte Kapazität bieten. Amazon schützt die Käufer kaum. Redakteure von heise.de konnten in kurzer Zeit sechs gefälschte USB-Sticks auf amazon.de finden. Die Händler hatten Adresse in Großbritannien und Hongkong.

Eigentlich sollte schon der geringe Preis ausreichen, um zu bemerken, dass mit dem Produkt etwas nicht stimmen kann. Kingston verlangt aktuell für den einzigen echten 2 Terabyte USB-Stick DataTraveler Ultimate GT 2TB mehr als 1300 Euro. Außerdem fällt es auf, dass der Kingston USB-Stick im Vergleich zu den gefälschten Produkten größer und schwerer ist. Auch die billigste SATA-SSD mit 2 Terabyte kostet mindestens 500 Euro. MicroSD Karten werden bisher mit Kapazitäten bis zu 400 Gigabyte angeboten und auch deren Preis liegt mit 200 Euro bedeutend über den Fälschungen.

Um USB-Sticks zu überprüfen kann die Windows-Software H2testw genutzt werden. Die Fälscher verbauen in vielen Modellen gezielt nur alte USB-2.0 Controller um die Prüfung stark zu verlangsamen. Da die Datentransferrate beim Schreiben oft nur wenige Mbyte/s beträgt, dauert das vollständige Beschreiben der 2 Terabyte Stunden.

Auch das Datensystem FAT32 mit dem die USB-Sticks vorformatiert ausgeliefert werden macht den Hintermännern die Arbeit leichter. Durch die manipulierte Firmware des USB-Flash-Controllers kann leicht eine höhere Kapazität als die eigentlich verbaute vorgegeben werden. Typischerweise haben die Produktfälschungen aus dem Amazon Marketplace in der Realität nur 8 bis 16 Gigabyte Speicher. Der Preis von 40 Euro ist also für die echte Kapazität maßlos überteuert. Normalerweise kosten USB-Sticks dieser Größe um die 5 bis 10 Euro.

Bei der Verwendung des Sticks droht Datenverlust. Die ersten Gigabyte lassen sich noch problemlos auf die tatsächlich physisch vorhandene Kapazität schreiben, aber sobald diese voll ist, fängt der Controller selbstständig an bereits vorhandene Daten zu überschreiben. Scheinbar können damit wirklich 2 Terabyte abgespeichert werden. Gelesen werden können die Daten dann jedoch nicht mehr, weil sie zum größten Teil bereits wieder automatisch überschrieben wurden. H2testw stellt daher fest, ob geschriebene Daten auch wieder gelesen werden können.

Zum großen Erfolg der Fälscher trägt auch der Amazon Marketplace teil. Viele Kunden kennen das Konzept bei dem der Kaufvertrag nicht mit Amazon, sondern einem externen Händler geschlossen wird nicht. Besonders bei Händlern im nicht EU-Ausland kann dies problematisch sein, da der Händler sich nicht dem deutschen oder europäischen Handelsrecht unterordnet. Reklamationen und Schadensersatzansprüche lassen sich daher kaum durchsetzen.

Außerdem sorgt die Darstellung auf der Amazon Internetseite dafür, dass Laien nur schwer zwischen Angeboten direkt von Amazon und Angeboten von Marketplace Händlern unterscheiden können. Die gefälschten USB-Sticks werden beispielsweise auch in den Empfehlungen "Kunden, die diesen Artikel angesehen haben, haben auch angesehen" offeriert.

Amazon sieht sich dabei nicht in der Schuld. Der Konzern erklärte, dass er nur die Rolle eines Logistikdienstleisters in der Transaktion einnehme.

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