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China: Smartphone-App zeigt Schulden der Nachbarn
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Integration in WeChat

China: Smartphone-App zeigt Schulden der Nachbarn

von Robert Klatt •

Eine Karte, die in WeChat integriert wird zeigt Schuldner öffentlich an, um so den Zahlungsdruck auf die Personen zu erhöhen.


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Auf Anweisung der chinesischen Zentralregierung haben einzelne Provinzen damit begonnen Schuldner, die ihre Raten nicht mehr tilgen können, öffentlich bloßzustellen. Die Regierung in Peking möchte so den Druck auf die betroffenen Personen zu erhöhen und diese so zur Zahlung ihrer Schulden bewegen. Die Provinz Anhui im Südosten des Reichs der Mitte hat bereits 2018 an einem Feiertag Fotos und weitere persönliche Informationen von 110 Schuldnern auf mehr als 300 öffentlichen Displays verbreitet. Nun geht die die Provinz Hebei im Norden von China noch einen Schritt weiter, indem die Informationen über zahlungsfähige aber nicht zahlungswilligen Schuldnern dauerhaft online veröffentlicht werden.

Mini-App für WeChat

Laut einem Artikel von China Daily hat das Provinzgericht von Hebei dafür eine App entwickeln lassen, die in den Messenger-Dienst WeChat integriert wird. Eine Karte in der weit verbreiteten App zeigt dann Personen an, die noch offene Schulden haben. Laut Informationen der regierungsnahen Zeitung soll nur Personen über die App angeprangert werden, die ihre Schulden bezahlen könnten, dies aber nicht tun. Nutzer der App können über die Karte Schuldner melden, wenn sie diese bei einer Verdächtigen Tätigkeit, wie dem Einkauf bei einer Luxusmarke oder in einem teuren Restaurant sehen.

Planung seit 2017

Erste Berichte über den Aufbau eines öffentlichen Schuldnerregisters gab es aus China bereits im Oktober 2017, als das chinesische Zentralkomitee die jeweiligen Provinzen aufgefordert hatte, Onlineplattformen aufzubauen, die den sozialen Druck auf Schuldner erhöhen sollen.

Neben der Veröffentlichung seines Fotos und weiterer Daten müssen Schuldner mit weiteren Repressalien rechnen, darunter zum Beispiel der Ausschluss vom Kauf von Zug- oder Flugtickets. 2017 sollen diese Einschränkungen laut der South China Morning Post bereits etwa neun Millionen Chinesen betroffen haben.

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