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Botnetz aus Windows-Servern zum Monero-Mining missbraucht
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SMOMINRU

Botnetz aus Windows-Servern zum Monero-Mining missbraucht

von Robert Klatt •

Hacker haben ein riesiges Botnetz aus über 500.000 Windows-Servern erstellt. Sie verdienen mit dem Minen von Monero etwa 8.500 Dollar täglich.


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Das kürzlich von der IT-Sicherheitsfirma Proofpoint entdeckte Botnetz wurde auf den Namen Smominru getauft. Es ist mit über einer halben Million infizierter Windows-Server das wohl größte Botnetz zum Minen von Kryptowährungen. Die Hacker haben das Eternalblue Exploit genutzt, das eine Schwachstelle im Server Message Block (SMB) angreift. Es stammt aus den geleakten Dateien des NSA, die die Hackergruppe Shadowbrokers veröffentlicht hat. Im vergangenen Jahr machte bereits die Ransomware Wannacry durch ihre große Verbreitung auf sich aufmerksam. Auch sie setzte das Eternalblue Exploit ein, um Windows-Rechner zu infizieren.

An sich gibt es seit längeren immer wieder neue Malware, die durch das Minen von Kryptowährungen Geld erwirtschaftet. Smominru fällt nur durch die besonders große Ausdehnung und den Fokus auf Server statt Desktop-Rechner auf. Proofpoint konnte während ihrer Analyse bis zu 526.000 infizierte Geräte finden, die parallel online waren.

Server für Kryptowährungen besonders interessant

Das Smominru dürfte das wohl profitabelste Botnetz seiner Art sein. Es gab zwar bereits im Jahr 2017 einen ähnlichen Versuch, damals setzten die Hacker aber darauf Kleinstrechner zu infizieren. Die Kryptomining-Malware Linux.MulDrop.14 infizierte über ungesicherte SSH-Zugänge Raspberry-Pis. Im Vergleich zu den Windows-Servern auf die es Smominru abgesehen hat, ist deren Rechenleistung aber vergleichsweise gering. Das aktuelle Botnetz erwirtschaftet also deutlich mehr Gewinn. Ein weiterer Vorteil den die Hintermänner sich zunutze machen ist die hohe Uptime der Server. Im Gegensatz zu Desktop-Rechner laufen fast alle Server ohne Unterbrechung. Die Analyse ergab, dass die Hacker bisher etwa 8.900 Monero schürfen konnten, ohne dabei eigene Hardware oder selbst bezahlten Strom zu verwenden. Dies entspricht bei dem aktuellen Kurs einem Wert von 1,4 Millionen Euro.

Zerstörungsversuche erfolglos

Nachdem Entdecken des Botnetzes versuchte Proofpoint die weitere Ausdehnung zu verhindern. Das Sicherheitsunternehmen setzte dafür auf DNS-Sinkholes, also DNS-Server die falsche Informationen ausspielen. Die Kommunikation der infizierten Server mit den Kontrollservern sollte so verhindert werden. Außerdem versuchte Proofpoint die Monero-Adressen der Hintermänner einzudämmen. Trotz aller Bemühungen konnten die Hintermänner das Botnetz jedoch weiter ausbauen. Das Unternehmen schrieb dazu im firmeneigenen Blog: "Mit der Hilfe von Abuse.ch und der Shadowserver Foundation haben wir eine Sinkhole-Operation durchgeführt, um die Größe des Botnetzes und die Verteilung der Nodes zu analysieren." Die Betreiber verfügen offensichtlich über gute technische Fähigkeiten. Proofpoint berichtet, dass sie mehrere Möglichkeiten gefunden haben um die Wirkung der Sinkhole-Operationen abzuschwächen.

Das Botnetz operiert weltweit. Die meisten infizierten Server befinden sich laut Proofpoint jedoch in Taiwan, Indien und Russland. Deutschland wird nicht separat erwähnt, die Anzahl der infizierten Server hierzulande ist also vermutlich relativ gering. Weitere Länder mit vielen Infektionen sind Ukraine, Brasilien und Japan.

Die IT-Sicherheitsexperten schätzen den Schaden den Smominru als sehr groß ein. Insbesondere da Windows-Server häufig zur Bereitstellung kritischer Infrastruktur genutzt werden, kann die hohe Auslastung durch Kryptomining zur Verlangsamung für den Geschäftsbetrieb wichtiger Abläufe führen. Wie so oft ist auch der Schutz gegen das Smominru denkbar einfach. Microsoft stellt bereits seitdem Shadowbrokers-Leak einen Patch für Eternalblue Exploit bereit. Die infizierten Server wurden also nicht richtig administriert beziehungsweise auf dem aktuellen Stand gehalten.

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