Betrug – Millionenschaden durch verstecke Werbe-Videos

Journalisten des Magazin Buzzfeed haben eine Form des Werbebetrug aufgedeckt, bei der unbekannte Betrüger versteckt Werbung in einer Reihe von Smartphone-Apps angezeigt haben. Der genaue Schaden der Betrugsmasche ist unbekannt, aller Wahrscheinlichkeit nach konnten die Hintermänner so jedoch mehrere Millionen Euro auf Kosten der App-Entwickler und Werbekunden sowie der Smartphone-Nutzer verdienen.

Ungewöhnliches Verhalten bei Banneranzeigen

Erstmals hat das Unternehmen DoubleVerify bereits im Oktober 2018 verdächtige Aktivitäten entdeckt, die auf einen Werbebetrug hingedeutet haben. Bei den sogenannten "Simple Banner" Anzeigen, die innerhalb von Smartphone-Apps ausgespielt werden, fiel dem Werbedienstleister bei einer Reihe von Anzeigen eine deutlich vom Durchschnitt nach oben abweichende Aktivität auf. Als das Unternehmen die Anzeigen anschließend untersucht, viel auf, dass hinter dem angezeigten Banner bis zu acht Videoplayer mit jeweils eigener Werbung für den Nutzer unsichtbar eingeblendet wurden.

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Die Betrüger haben dazu auf seriösen Werbemarktplätzen in großen Apps Werbeflächen gekauft und die Entwickler für die Einblendung einfacher Bannerwerbung bezahlt. Statt der vereinbarten Bannerwerbung haben sie jedoch zusätzlich und ohne Wissen der Entwickler verstecke Videoanzeigen in den viel genutzten Apps platziert.

Die Differenz zwischen den Kosten der Bannerplätze und der von den Werbekunden bezahlen Videoanzeigen konnten die Betrüger so als Gewinn verbuchen. Eigentlich sollen Branchenstandards diese Form von Betrug verhindern, was in diesem Fall jedoch erfolglos war.

Datenvolumen und Akku schnell leer

Auch die Nutzer wurden so durch die Betrüger geschädigt, die die ständig im Hintergrund ablaufenden Videos dafür sorgen, dass das Datenvolumen schnell verbraucht wurde. Auch die Akkulaufzeit wird durch die ständige Aktivität im Hintergrund deutlich reduziert.

DoubleVerify hat errechnet, dass die Betrüger monatlich bis zu 60 Millionen Videos ausgespielt haben. Seit wann die Betrugsmasche aktiv war, konnten sie nicht ermitteln. Auch die Suche nach den Tätern war bisher erfolglos. Eine israelische Firma, die laut den Ermittlungen für den Betrug verantwortlich seien könnte, dementiert jede Beteiligung und erklärt stattdessen, dass unbekannte Hacker ihre Technik genutzt haben.