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App der spanischen Fußball-Liga hört übers Smartphone-Mikro Fans ab
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Unlizenzierte Übertragungen?

App der spanischen Fußball-Liga hört übers Smartphone-Mikro Fans ab

von Robert Klatt •

Während Ligaspielen nimmt die App ohne Zustimmung der Nutzer Töne in der Umgebung auf. Bekannt wurde dies durch die DSGVO und neue Nutzungsbedienungen.


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Laut einem Bericht der spanischen Tageszeitung El País kann die offizielle Smartphone-App der spanischen Fußballliga "La Liga" selbstständig das Mikrofon aktivieren. Die Liga hat diese Spionagefunktion genutzt, um unlizenzierten öffentlichen Übertragungen von Ligaspielen ausfindig zu machen. Bekannt wurde der Vorfall durch die vor kurzem in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die verantwortlichen Personen haben zugegeben, dass die App unbemerkt durch die Nutzer während Ligaspiele laufen das Mikrofon aktiviert. Über Töne in der Umgebung soll so erkannt werden, ob in der Nähe des Smartphones eine öffentliche Übertragung eines Ligaspiels stattfindet. Die Ligaverantwortlichen erhalten dann einen Hinweis um gegen die unlizenzierte Übertragung vorzugehen.

Übertragung nur mit Lizenz

Öffentliche Vorführungen der spanischen Fußballliga beispielsweise in Gästestätten setzen voraus, dass die Betreiber einen entsprechen Pay-TV-Lizenz erwerben. Analysen der Liga ergaben, dass durch unlizenzierte öffentlich vorgeführte Spiele jedes Jahr Verluste in Höhe von 150 Millionen Euro entstehen. Die App soll mit ihrer großen Verbreitung dazu dienen, Fans als unfreiwillige Informanten zu nutzen, um so Betrüger ausfindig zu machen, die an den unlizenzierten Übertragungen verdienen.

DSGVO führt zur Änderung der Nutzungsbedienungen

Entdeckt wurde die Nutzung des Mikrofons durch die aktualisierten Nutzungsbedienungen, zu denen die Betreiber der App aufgrund der Datenschutzgrundverordnung gezwungen waren. Laut den alten Nutzungsbedienungen soll das Mikrofon lediglich zur "Publikumsanalysen" genutzt werden. Die nun detaillierten vorliegenden Informationen geben preis, dass die App auch dazu genutzt wird, um herauszufinden ob und wo ein Nutzer Fußball guckt und ob möglicherweise eine illegale Übertragung vorliegt. Dies ist einem Rechtsexperten aufgefallen, der sich direkt via Twitter bei der spanischen Fußballliga beschwerte.

10 Millionen Nutzer

Durch das Bekanntwerden der Spionage und die große Nutzerbasis von rund 10 Millionen Personen häuft sich die Kritik, die sich die Betreiber der App anhören müssen. Die Betreiber verteidigten die heimliche Nutzung des Mikrofons damit, dass sie laut ihnen lediglich kurze Audioaufnahmen macht und anschließend so kodiert, dass sie nicht mehr angehört werden können. Es sollen so keine Dritten auf die Aufnahmen zugreifen können. Außerdem sei die Funktion nur dann genutzt worden, wenn aktuell ein Spiel in der spanischen Liga läuft. Details dazu wie erkannt werden soll ob eine illegale Übertragung stattfindet gaben sie nicht bekannt.

In den Einstellungen des Smartphones kann der App die Nutzung des Mikrofons entzogen werden. Die restlichen Funktionen können auch weiterhin normal genutzt werden.

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