Achtung! Bluetooth-Kopfhörer erhöhen Krebsgefahr

Besonders seit der Einführung der Apple AirPods erfreuen sich kabellose Bluetooth-Kopfhörer einer immer größeren Beliebtheit. Laut einem Appell an die Weltgesundheitsorganisation (WHO), der von 250 Wissenschaftlern, darunter auch Ärzten aus Deutschland und Österreich unterzeichnet wurde, sollen strengere Grenzwerte die Gesundheit der Nutzer schützen. Aktuell ist aus Sicht der Wissenschaftler in vielen Fällen die elektromagnetische Strahlung so hoch, dass sie unteranderem die Krebsgefahr der Nutzer deutlich steigern kann.

Gesundheitliche Folgen umstritten

Die gesundheitlichen Folgen, die von nicht-ionisierender EMF-Strahlung ausgehen sind in der Fachwelt umstritten. Die Strahlung, die neben Bluetooth-Kopfhörern auch von Smartphones, Routern, Baby-Monitoren, Smart-Metern und anderen kabellosen Produkten erzeugt wird, soll neben dem Krebsrisiko auch Stree, Gen-Schäden und neurologischen Erkrankungen verursachen sowie für ein allgemein schlechtes Wohlbefinden sorgen.

Die derzeitige Forschungslage hat diese Folgen hingegen noch nicht eindeutig bestätigt. Auch Joel Moskowitz von Universität Berkeley, der den Appell an die WHO ebenfalls unterzeichnet hat, gibt zu, dass die aktuelle Forschungslage noch keine Belege für die gesundheitliche Gefährdung durch Bluetooth bewiesen hat.

Grenzwerte unbedenklich

Kenneth Foster von der Universität Pennsylvania vertritt ebenfalls die Ansicht, dass derzeit keine Beweise für Gesundheitsschäden durch Bluetooth-Geräte belegt sind, wenn die Grenzwerte eingehalten werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz schreibt hier einen SAR-Wert von unter 2 Watt pro Kilogramm im relevanten Körperteilbereich vor. Dies ist aus Sicht des Professors der Bioingenieurwissenschaften unbedenklich. Die weit verbreiteten Apple AirPods liegen mit einem SAR-Wert von 0,466 deutlich unter dem Grenzwert und sind daher laut dem Wissenschaftler ungefährlich.

Problematisch ist wie Jerry Philips, Biochemiker der Universität Colorado Springs in einem Artikel veröffentlicht hat jedoch, dass In-Ear-Kopfhörer direkt mit dem Ohr in Kontakt stehen und so die Strahlung unmittelbar auf den Körper einwirken kann.

Auch wenn die Wissenschaft bisher keine Belege für die Gefährdung durch Bluetooth-Kopfhörer erbringen könnten, gibt es andere Indizien dafür, dass Auswirkungen auf die Gesundheit bestehen. Graham Ryan hat einen Selbsttest durchgeführt, bei dem laut ihm die längere Nutzung von AirPods zu Stimmungsschwankungen und Konzentrationsschwäche geführt hat. Repräsentativ ist diese Auswertung aufgrund der Beschränkung auf eine einzelne Testperson allerdings nicht.