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Spotify versucht Wissenschaftler einzuschüchtern
bluebit

Rechtliche Konsequenzen angedroht

Spotify versucht Wissenschaftler einzuschüchtern

von Dennis Lenz •

Ein Team aus schwedischen Wissenschaftlern analysiert aktuell die Algorithmen des Streaming-Anbieters Spotify. Nun wurden den Wissenschaftlern von Spotify rechtliche Konsequenzen angedroht.


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Der schwedische Wissenschaftler und Piratbyrån Mitgründer Rasmus Fleischer enthüllte in einem Interview im Mai 2017, dass Spotify während der Startphase des Dienstes im Jahr 2007 und 2008 Musik vertrieben habe, für die das Unternehmen zu dem Zeitpunkt nicht die erforderlichen Lizenzen besaß. Es soll sich zum Teil sogar um MP3-Dateien gehandelt haben, die nur per Bittorrent auf der der Plattform The Pirate Bay erhältlich waren.

Aktuell probiert der Streamingdienst eine Gruppe von Wissenschaftlern mit rechtlichen Mitteln davon abzuhalten, ihre Arbeit an einem Buch über die schwedische Musikplattform fortzusetzen. Spotify behauptet, dass die Methoden die das Forscherteams nutzt, gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoßen und deshalb nicht weiter angewendet werden dürfen. Der Rechtsanwalt von Spotify drohte den Wissenschaftlern mit rechtlichen Schritten, wenn sie ihre Arbeit nicht einstellen.

Das Interview von Rasmus Fleischer dürfte nur den ersten Anstoß für das Vorgehen von Spotify gegen die Wissenschaftler gebracht haben. TorrentFreak berichtete, dass der eigentliche Grund für die Einschüchterungsversuche des Konzerns damit begründet sind, dass die Wissenschaftler zur Untersuchung des Algorithmus auf hunderte Bot-Accounts zurückgreifen. Sie probieren mit einer großen Anzahl unterschiedlicher Accounts, Informationen über den Algorithmus rekonstruieren zu können, in dem sie Daten sammeln. So versucht ein Experiment beispielsweise herauszufinden, ob Männer und Frauen unterschiedlichen Musikvorschläge von Spotify bekommen selbst dann, wenn sie sonst die vollkommen gleiche Musik konsumieren. Außerdem versuchen die Wissenschaftler herauszufinden, ob es Möglichkeiten gibt, die Ergebnisse des Spotify Algorithmus zu manipulieren. Die Forscher sind auf die große Anzahl Bot-Accounts angewiesen, da es keine andere technische Möglichkeit für sie gibt, die benötigten Informationen zu erhalten.

Bereits kurz nachdem Interview in dem Rasmus Fleischer über die Piraten Vergangenheit von Spotify redete, erhielten die Wissenschaftler und das Swedish Research Council, das die Arbeit finanziell unterstützt, Post von den Anwälten von Spotify. Der Konzern, der inzwischen 2.000 Mitarbeiter beschäftigt und im Jahr 2016 einen Umsatz von fast 3 Milliarden Euro erzielen konnte, beschwerte sich darin über die angewandten Methoden und drohte an rechtliche Schritte einzuleiten.

Trotz des enormen Drucks wird das Swedish Research Council die Forschungsarbeit auch weiterhin finanzieren. Das Buch mit dem Titel „Spotify Teardown – Inside the Black Box of Streaming Music“ wird im kommenden Jahr erscheinen. Ein genaues Datum ist noch nicht bekannt, weil die Arbeit noch nicht abgeschlossen ist.

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