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Sierra Leone wählt neuen Präsidenten per Blockchain
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Demokratie

Sierra Leone wählt neuen Präsidenten per Blockchain

von Robert Klatt •

Agora hat in einem der wirtschaftlich schwächsten Länder eine Wahl per Blockchain abgehalten. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie soll so wieder steigen.


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Im kleinen afrikanischen Land Sierra Leone wurde vor kurzer Zeit die erste Präsidentschaftswahl mithilfe der Blockchain-Technologie durchgeführt. Das Land zählt mit rund sieben Millionen Einwohnern und einem nominalen Bruttoinlandsprodukt von nur 618 Dollar zu den wirtschaftlich schwächsten Ländern der Erde. Verantwortlich dafür sind neben der einstiegen Kolonialherrschaft und der Ausbeutung des Landes durch die postkolonialen Herrschaftseliten vor allen auch Seuchen wie Ebola und Umweltkatastrophen. Trotz dieser widrigen Bedingungen ist Sierra Leone ein hervorragendes Beispiel dafür welches Potential in der Blockchain-Technologie steckt.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Die Präsidentschaftswahl am 7. März stellte sich nachdem ersten Wahlgang schnell als knappes Kopf-an-Kopf-Rennen heraus. Neben der politischen Brisanz macht die erstmalige Verwendung der Blockchain-Technologie diese Wahl zu einem interessanten Beispiel für andere Länder mit schwachen Institutionen. Die abgegebenen Stimmen der Bürger wurde dazu im westlichen Bezirk Sierra Leones auf einem Permissioned Ledger festgehalten. Die technische Umsetzung erfolgte dabei durch die Schweizer Stiftung Agora. Agora ist darauf spezialisiert digitale Wahlen zu veranstalten.

Der Vorteil einer digitalen Wahl liegt in der enormen Transparenz und den geringen Manipulationsmöglichkeiten. Sie eignet sich daher vor allen für Länder in denen mit Wahlbetrug zu rechnen ist. Der eigentliche Wahlprozess erfolgt, indem Wahlleiter jede Stimme in der Blockchain speicherten. Anschließend mussten Stimmen, die jede Person frei einsehen konnte, noch von einer autorisierten Person validiert werden. Die hohe Transparenz kann somit ein Faktor sein, dass Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie wiederherzustellen.

Folgen weitere Länder dem Beispiel von Sierra Leone?

Leonardo Gammar der Vorsitzende der Stiftung Agora erklärte, dass er hofft, dass nach der erfolgreich durchgeführten Wahl in Sierra Leone weitere Länder mit ähnlichen Problemen dem Vorbild folgen. Er fragte: „Wenn wir es in Sierra Leone schaffen, warum dann nicht woanders?“ Agora ist der Ansicht, dass ihre Technologie auch anderen afrikanischen Staaten helfen könnte. Viele Länder der Region kämpfen mit Demokratieproblemen und dem Misstrauen der eigenen Bevölkerung in die Wahlen. Dies könnte durch die hohe Transparenz der Blockchain in Zukunft anders aussehen.

Auch die Entstehung von Kryptowährungen lief anfangs ähnlich ab. So entstanden einzelne Coins nur deshalb, weil das Vertrauen in staatliche FIAT-Währungen kaum mehr gegeben war. Das Versagen schwacher staatlicher Institutionen könnte daher auch einen Anstoß für weitere Wahlen per Blockchain geben, da das System auch dort sicher arbeiten kann, wo es der eigentliche Staat aufgrund von schwachen Institutionen nicht mehr tuen kann.

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