von Robert Klatt •
Die GPU soll wichtige Anteile im Servermarkt von Nvidia und AMD zurückerobern. Eine Version für Gaming-PCs wird vermutlich aber auch erscheinen.
Onboard-Grafikkarten werden seit Intel seit langem angeboten. Schon bald wird der Konzern seine erste eigenständige GPU auf den Markt bringen. Als Leiter des Projekts wurde Raja Koduri 2017 vom größten Konkurrenten des Unternehmens AMD abgeworben. Sollte Intel seine GPU wie geplant bis zum Jahr 2020 fertigstellen, könnte diese bereits im geplanten Exascale-Supercomputer verbaut werden. Der geplante Supercomputer des US-amerikanischen Energieministeriums wird in Kooperation von Intel und Cray gebaut. Die Marktreife der Intel GPU zu diesem Zeitpunkt würde es ermöglichen, dass beim Bau auf Produkte des Konkurrenten Nvidia verzichtet wird.
Intel's first discrete GPU coming in 2020: https://t.co/s9EPeFifBp pic.twitter.com/n5zmUY2Mc2
— Intel News (@intelnews) June 12, 2018
Auch Intel CEO Brian Krzanich soll bereits vor einiger Woche gegenüber Analysten bestätigt haben, dass die GPU 2020 erwartet wird. Außerdem erklärte er, dass Intel dafür sorgen möchte, dass der Anteil von AMD im wichtigen Servermarkt auf maximal 15 bis 20 Prozent sinkt.
Bisher ist noch unklar, ob Intel 2020 „nur“ im Serversegment Konkurrenzprodukte zu Nvidia und AMD auf den Markt bringt oder ob auch Grafikkarten für Privatanwender zu diesem Zeitpunkt erscheinen werden. Experten sind jedoch der Ansicht, dass zuerst Produkte für professionelle Anwender und Rechenzentren kommen werden, da die dort benötigte Leistung ständig wächst und Aufgaben die vorher von CPUs übernommen wurden nun oft von GPUs berechnet werden. Intel verliert also in diesem einst dominierten Markt durch das fehlenden GPU-Angebot derzeit Umsätze, die nun direkt an Nvidia und AMD gehen.
Der aktuell weltweit schnellste Supercomputer des Oak Ridge National Laboratory bezieht seine Rechenleistung von insgesamt 27.648 Vola-GPUS von Nvidia. Die Spitzenleistung liegt damit bei rund 200 PetaFLOPS. Ein Teil der aktuellen Top 500 der Supercomputer verwendet die von Intel hergestellten Xeon Phi Architektur, die jedoch bald eingestellt wird. Um diese Lücke zu schließen muss Intel also dringend die eigenen GPUs auf den Markt bringen.
Auch ein Tweet der Xeon-Chefin Lisa Spelman lässt vermuten, dass die kommenden Intel GPUs sich vor allem an den Bedürfnissen des Servermarktes orientieren werden.
@ryanshrout has the scoop. Looking forward to continuing to advance AI innovation at Intel! https://t.co/rhgM8ULpwV
— Lisa Spelman (@LisaSpelman) June 13, 2018
This is going to be fun! @intel's first discrete GPU coming in 2020. https://t.co/uYLCDNcZts via @MarketWatch @RyanShrout
— Gregory M Bryant (@gregorymbryant) June 12, 2018
Ein per Twitter geteiltes Bild aus der Intel Entwicklungsabteilung in Indien zeigt im Hintergrund eine Präsentation der Scalable Performance Development Group, die ebenfalls Hinweise darauf gibt, dass sowohl Produkte für den High-End-Servermarkt als auch für Heimanwender erscheinen werden.
Spending quality time with our Bangalore GPU silicon engineering team this week! pic.twitter.com/3i3LEiPoxa
— Raja Koduri (@Rajaontheedge) June 13, 2018
Ein ebenfalls von Intel veröffentlichtes Video zur Siggraph 2018 gibt ebenfalls Hinweise darauf, dass die 2020 erscheinenden Grafikkarten sich auch an Heimanwender richten.
We will set our graphics free. #SIGGRAPH2018 pic.twitter.com/vAoSe4WgZX
— Intel Graphics (@IntelGraphics) August 15, 2018