von Robert Klatt •
Die neuen SIM-Karten sind direkt in den Chipsatz integriert und sollen so bei kompakten Geräten direkt integriert werden können.
Die Deutsche Telekom entwickelt derzeit eine digitale SIM-Karte für Internet of Things Geräte, die direkt in den Chipsatz integriert werden soll. Statt einer physischen SIM-Karte liegt die sogenannte nuSIM nur digital vor. Es handelt sich nach der eSIM für Smartphones, Autos und Smartwatches damit um die zweite digitale SIM-Karte des in Bonn ansässigen Telekommunikationsunternehmens.
Eingesetzt werden soll die nuSIM bei Geräten wie digitalen Wasserzählern, Heizungen und Bodensensoren, die so mit einer Mobilfunkverbindung ausgestattet werden können, ohne dass dafür eine physische SIM-Karte notwendig ist, die die Geräte größer machen würde. Außerdem soll die Verwaltung einer großen Anzahl von SIM-Karten vereinfacht werden, da nuSIM-Karten genau wie eSIM-Karten nicht an einen Mobilfunkanbieter gekoppelt sind. In Zukunft sollen neben der Deutsche Telekom auch Partnerunternehmen und andere Netzbetreiber die Technologie nutzen können, um ein offenen IoT-Ökosystem aufzubauen.
Auf den ersten Blick sind die Konzepte der nuSIM und eSIM sehr ähnlich. Auf eine Anfrage von Computerbase.de zu den Unterschieden reagierte das Unternehmen bisher nicht mit einer Stellungnahme. Unterschiede sind bisher nur den verwendeten Geräten erkennbar, die Technik scheint jedoch gleich zu seien.
Die Entwicklung der nuSIM führt die Deutsche Telekom gemeinsam mit dem Unternehmen Giesecke+Devrient durch. Die Chipsätze, in die die nuSIM in Zukunft integriert werden soll, werden von den Unternehmen Altair Semiconductor, Commsolid/Goodix, HiSilicon, Nordic Semiconductor, Qualcomm Technologies, Samsung Electronics und Sequans Communications entwickelt. Außerdem sind auch die Unternehmen Quectel Wireless Solutions, Sierra Wireless, Telit und u-blox an der Entwicklung der Internet of Things Module beteiligt.
Endkunden sollen die nuSIM ab dem zweiten Halbjahr 2019 nutzen können. Tarife und Preise der nuSIM sind bisher noch nicht bekannt. Die Telekom spricht jedoch davon, dass Anwender der nuSIM von geringen Gerätekosten profitieren sollen, die den Einstieg in Internet of Things Projekte "erheblich vereinfachen" sollen. Das Unternehmen bietet für ähnliche Anwendungszwecke seit dem Sommer 2017 bereits ein 25 SIM-Karten umfassendes Paket für NarrowBand IoT für 199 Euro an.